Das amerikanische EMIGRE-Magazin gehörte über Jahrzehnte zu den Medien, die den Designdiskurs maßgeblich begleiteten – speziell den Übergang von analogen zu digitalen Technologien. Eine spannende, subjektive Anthologie dieser Zeit hat Rudi Vanderlaans 2005 in EMIGRE 69 (»The End«) publiziert, in einer Art gerafftem Tagebuch, gespickt mit Anekdoten aus den Jahren 1984–2005.
Einige der Back-Issues sind noch erhältlich, wenn auch teilweise zu stolzen Sammlerpreisen. Die wichtigsten Texte aus den vergriffenen Ausgaben werden aber sukzessive online gestellt und können hier nachgelesen werden. Daneben gibt es weitere Texte zu Typografie und Design – und nach wie vor jede Menge exzellenter Schriften von Zuzana Licko und anderen.
Die publizistischen Aktivitäten haben möglicherweise den Blick ein wenig dafür verstellt, daß EMIGRE zuallererst eine Type Foundry ist. Die Schriften können natürlich direkt über EMIGRE bezogen werden, werden aber auch in Deutschland z. B. von FontShop vertrieben.
PS: Relativ preiswert sind aktuell noch die EMIGRE-Magazine 68 & 69 bei Koppmedien erhältlich (Januar 2008).